Ein berührender Dokumentarfilm über Leben und Sterben in Zeiten von Ebola.

EBOLA – DAS VIRUS ÜBERLEBEN ist eine zutiefst menschliche Geschichte in Zeiten von Ebola. Der Film erzählt konsequent die Perspektive der Liberianer. Stanley Juah hat Ebola überlebt, doch seine ganze Familie und elf weitere Menschen aus seinem Dorf sind an dem Fieber gestorben. Am Tag seiner Entlassung aus dem Ebola Behandlungszentrum geht Stanley zum Ebola-Friedhof in einem nahe gelegenen Wald. Sein Blick gleitet über die frischen Gräber, knapp neunzig sind es an dem Tag und die Totengräber schaufeln in stiller Wut ständig neue. Vor einem Monat hatte Stanley die folgenschwere Entscheidung getroffen, seinen Sohn, einen Risikopatienten, aus der Quarantäne zu holen und ihn in sein Dorf Taylor Town zu bringen. Dort waren sie gegen diese Entscheidung. „Warum dieses Risiko eingehen?“, sagte der Dorfälteste. Der Sohn könne das Virus in sich tragen und viele Leute anstecken. Doch Stanley blieb bei seiner Entscheidung.

Wenige Tage, nachdem Stanleys Sohn ins Dorf kam, zeigte er erste Symptome und verstarb später. Dann wurden die Geschwister krank, später Stanley selbst und schließlich mehr als zwanzig Menschen in Taylor Town. Nach einem Monat waren vierzehn tot. Stanley überlebte und heute ist der Tag, an dem er aus dem Behandlungszentrum entlassen wird. Er weiß: in Taylor Town trachten sie nach seinem Leben. Stanley versteckt sich in der Hauptstadt Monrovia, wo er lethargisch seine Tage verbringt. „Ich weiß nicht, warum Gott ausgerechnet mich am Leben ließ,“ sagt er gedankenverloren. Die einzige Hoffnung, die ihm bleibt, ist ein Pastor, der versucht zwischen ihm und den wütenden Bürgern von Taylor Town zu vermitteln.

In diesen Tagen im Herbst 2014 erreicht der Ebola-Ausbruch seinen Höhepunkt in Bong Bezirk in Zentralliberia. Das Virus findet seinen Weg immer tiefer in die Dörfer im Wald, unerreichbar für Geländewagen, Motorräder oder Helikopter. Stundenlang wandern die Kranken auf Pfaden zu Lichtungen, wo die Ambulanzkrankenschwester Mabel Musa und ihr Team sie auf die Pritschen ihrer Pick-ups verladen. Heute waren Tawoo, seine Mutter Gbelawoh und seine Tante Ponawenee dabei. Verängstigt stehen sie am Waldrand, gezeichnet vom Fieber. Ponawenee wird vier Tage später tot sein, während Tawoo gegen das Virus kämpft. „Muss ich jetzt vor meinen Kindern sterben“, fragt sich Tawoo an dem Tag, an dem seine Tante beerdigt wird. Die Krankheit hat ihn abmagern lassen. Er will zurück in sein Dorf, zu seiner Familie. Vier Wochen dauert Tawoos Kampf gegen das Virus. Dann kehrt er zurück nach Bomota, wo sie ihn, ganz im Gegensatz zu Stanley, mit offenen Armen empfangen.

EBOLA – DAS VIRUS ÜBERLEBEN zeigt den Kampf, den jeder einzelne in Liberia in diesen schwierigen Zeiten kämpfen musste. Manche von ihnen hadern mit ihrer Schuld und suchen Vergebung, andere sind mutiger und zweifeln dennoch immer wieder auch an ihrem Tun.

Mabel Musa, die Ambulanzkrankenschwester, riskiert jeden Tag aufs Neue ihr Leben. Sie hat lange gezögert, ob sie diesen Job machen soll; zu viele ihrer Kollegen sind schon gestorben. Doch gemeinsam mit ihrem Freund Alex Mulbah hat sie sich entschieden zu helfen, „denn irgendwie wird das Virus sowieso seinen Weg zu mir finden“, sagt sie. Ebola wird ihr Leben verändern, wird sie und ihren Freund zusammenschweißen, ihre Beziehung reifen lassen und ihnen schließlich ein Kind bescheren. Trotzdem betet Mabel jeden Tag zu Gott, das Sterben zu beenden, spendet ein Drittel ihres Gehalts, damit Ebola endlich aus ihrem Leben verschwindet – ein Leben, das niemals wieder sein wird wie zuvor, weil sie all die Toten nicht vergessen kann.

Stanley selbst würde viel lieber diesen Toten folgen und fühlt sich zum Leben verdammt. An einem Dienstag im Februar 2015 kehrt er zurück nach Taylor Town, um sich den Dorfbewohnern zu stellen. Er sucht, mit Unterstützung des Pastors, Vergebung – doch ist Taylor Town schon dafür bereit?

EBOLA – DAS VIRUS ÜBERLEBEN dokumentiert die tiefgreifenden gesellschaftlichen Folgen des Ebola-Ausbruchs in Liberia. Wie erleben Menschen eine Epidemie, die monatelang völlig außer Kontrolle war, das Gesundheitssystem des Landes zerstört und in den Städten und Dörfern Angst und Misstrauen sät?

Erzählt wird unter anderem die Geschichte von Stanley Juah, einem Familienvater, der Ebola in sein Dorf brachte und nun für den Tod von 14 Menschen verantwortlich gemacht wird. Stanleys letzte Hoffnung ruht auf einem Pastor, der versucht Vergebung für ihn bei der Dorfgemeinschaft zu finden. Aber auch Helfer, wie die Ambulanzkrankenschwester Mabel Musa, plagen Zweifel an ihrer gefährlichen Arbeit. Angesichts des tausendfachen Todes sieht Mabel, wie ihr Land und ihre Leute beginnen an der Epidemie zu zerbrechen.